LG Bad Soden / Neuenhain

Leichtathletik

Göltl frustriert, Hübner freut sich (DM in Kassel)

Artikel aus dem Höchster Kreisblatt vom 26.7.2011:

Gute Wechsel: Ellise Meyer (rechts) von der LG Bad Soden/Sulzbach/Neuenhain schickt Lara Hartmann auf die letzte Runde. Foto: Görlitz


Auch strahlende Gesichter bei den Damen der LG Bad Soden/Sulzbach/Neuenhain nach dem achten Rang

Mit ganz unterschiedlichen Gemütslagen kehrten die heimischen Leichtathleten von den deutschen Meisterschaften in Kassel zurück.



Main-Taunus. Während der Krifteler Sprinter Felix Göltl wenig Positives aus den Wettkämpfen mitnehmen konnte, überwog bei der Schwanheimerin Lisa Hübner die positive Erfahrung.

Nur elf Grad
Nichts Gutes an seinen Wettkämpfen konnte Göltl finden. "Ich war gar nicht zufrieden. Das lag auch an den Verhältnissen, denn mit elf Grad war es richtig kalt", so der Sprinter, "sicher muss ich diesen Wettkampf noch analysieren, aber ich habe ihn eigentlich abgehakt".

Noch vor dem Wettkampf hatte er sich gut gefühlt. Über die 100 Meter kam er nur mit Mühe in den Endlauf. "Ich hatte den Start verpennt", stellte Göltl kurz und knapp fest, "und hatte noch Glück, überhaupt noch ins Finale zu kommen". Nicht viel besser erging es ihm im Finale: "Ich hatte einen Krampf im Wadenmuskel, deshalb ging es nicht schneller als 10,60."

Pech über die 200 Meter

Auch über die 200 Meter lief es bei dem Krifteler gar nicht. "Nach 150 Metern hatte ich ein kleines Beugerproblem. Es schien, dass er zumachen und sich zerren wollte", hatte Göltl kein gutes Gefühl, "ich musste Geschwindigkeit rausnehmen und war deshalb die drei hundertstel Sekunden zu langsam, um ins Finale zu kommen. Das war sehr ärgerlich". Die Verhältnisse waren in Kassel schlecht, wie Göltl befand: "Der Sieger über die 100 Meter hatte auch nur eine Zeit von 10,40 Sekunden. Das zeigt, dass es bei allen nicht ging."

Nach der Behandlung am gestrigen Tag ging es dem Krifteler schon wieder besser: "Körperlich ist alles okay. Ich fühle mich fit." Nun geht es für Göltl am Wochenende des 20./21. August zu den süddeutschen Meisterschaften nach Forst (bei Bruchsal). "Das war’s dann auch für diese Saison", so Göltl.

Taktisches Rennen

Richtig gut lief es für Lisa Hübner, die für die LG Eintracht Frankfurt startete. Der Lauf über 800 Meter entwickelte sich zu einem taktischen Rennen. "Die erste Runde war sehr langsam. Dafür wurde es noch eine richtig gute Zeit. Es war alles gut", war die 21-Jährige zufrieden, "ich fand es gut, dass ich dabei sein durfte". In der Zeit von 2:09:37 Minuten erreichte sie das Ziel als Fünfte und war zufrieden: "Ich bin im Training schon 2:08 Minuten gelaufen, von daher ist die Zeit in Ordnung."

Auch über die 4 x 400 Meter startete Lisa Hübner gemeinsam mit ihren Teamkolleginnen Nicola Herrlitz, Carina Haase und Julia Höhre. "Das hat richtig Spaß gemacht, in der Mannschaft zu laufen", erinnert sich die Schwanheimerin gerne an den Abschluss-Wettkampf der weiblichen Wettbewerbe bei den deutschen Meisterschaften, "wir haben alle die Atmosphäre mit den vielen Zuschauern genossen und dabei sogar noch zwei Staffeln hinter uns gelassen". Nun möchte Hübner die Saison ausklingen lassen.

Gleich hinter Frankfurt platziert war die LG Bad Soden/Sulzbach/Neuenhain, die mit dem achten Platz ihr Ziel erreichte und die Staffel des MTV Ingolstadt hinter sich ließ. "Wir waren schon froh, dass wir die Qualifikation geschafft hatten", freute sich Trainer Jochen Dittombée, der die Staffel in Kassel betreute. Sarah Urban, Silke Pufahl, Ellise Meyer und Lara Hartmann hatten viel an den Wechseln gearbeitet, die laut Dittombée gut gelaufen sind: "Es war ein flüssiger Lauf und genau so, wie wir es uns vorgestellt hatten."

Aber auch der heimischen Staffel machten die widrigen Bedingungen zu schaffen. "Es war super-kalt, und es herrschte ein permanenter Wind, der uns auf der Geraden schon zu schaffen gemacht hat", erklärte der Trainer, der auch eine große Anspannung bei seinen Sprinterinnen sah. "In der direkten Vorbereitung im Call-Room war die Anspannung sehr groß. Sie waren alle nervös, schon kurz vor der Explosion", beschrieb er seine Eindrücke, "umso schöner war es zu sehen, dass alle sich gefreut haben, als sie die Urkunde erhielten, und wie der Stress dann von ihnen abgefallen ist." Angesichts der Bedingungen konnte es Dittombée gut verschmerzen, dass seine Damen zwei Sekunden über ihrer Bestleistung blieben. (vho)
FM