LG Bad Soden / Neuenhain

Leichtathletik

Viele Erfolge, großes Engagement

Artikel aus dem Höchster Kreisblatt vom 25.1.2011:

Goldene Ehrennadel für den Vorsitzenden: Anja Wolf-Blanke dankte Wolfgang Steinfurth für das große Engagement. Foto: Nietner

Leichtathlet des Jahres: Steffen Trenk (links) wurde von Hans Theinl ausgezeichnet. Foto: Nietner


Viele Erfolge, großes Engagement
Steffen Trenk ist „Leichtathlet des Jahres“ – Goldene Ehrennadel des Verbandes für Wolfgang Steinfurth

Beim Kreisleichtathletiktag konnte die Vereinsvertreter mit den Mitgliedern des Kreisvorstands in Okriftel eine positive Bilanz ziehen. Der Kreis feierte das sportlich beste Jahr seines Bestehens.

Okriftel. In der Halle des TV Okriftel konnte Kreisvorsitzender Wolfgang Steinfurth aber nicht nur einen Blick zurück werfen. Auch eine Vorschau auf das Jahr 2012 stand auf der Tagesordnung – mit hohem Besuch. Anja Wolf-Blanke, die Präsidentin des Hessischen Leichtathletik-Verbands, war gekommen, unter anderem, um eine ganz besondere Ehrung vorzunehmen. Mit der Goldenen Ehrennadel des Verbandes bedankte sie sich bei Wolfgang Steinfurth für "jahrzehntelangen Einsatz". Ob als Beisitzer, Pressewart oder Vorsitzender – der Eppsteiner erwies der Leichtathletik im Main-Taunus-Kreis einen unschätzbaren Dienst. "Er setzt sich immer ein und leidet für den Leichtathletik-Kreis", sagte die Präsidentin. Dabei steht der Sport für Steinfurth immer im Mittelpunkt.

Die Ehrung des "Leichtathleten des Jahres" überließ der Kreisvorsitzende indes seinem Stellvertreter Hans Theinl. Die Wahl des Kreisvorstandes war einstimmig auf den Schwalbacher Steffen Trenk gefallen. Der 400-Meter-Spezialist, gerade erst zur LG Eintracht Frankfurt gewechselt, war in den letzten Jahren bei der LG Bad Soden/Sulzbach/Neuenhain gezielt gefördert worden und ist einer der besten deutschen Nachwuchsläufer seiner Altersklasse. In der B-Jugend wurde Trenk im vergangenen Jahr über 400 Meter deutscher Meister und verbesserte den seit 1983 bestehenden Kreisrekord auf dieser Distanz drei Mal bis auf 48,61 Sekunden. Damit führt der 17-Jährige die hessische und die deutsche Bestenliste dieser Altersklasse klar an. Die Silbermedaille bei den Europäischen Jugendspielen komplettierte Trenks "mit Abstand erfolgreichstes Jahr", wie er sagt. "Das war schon eine große Steigerung", meinte der Schüler. Eine verletzungsfreie Vorbereitung und die Umstellungen im Training mit Daniel Limburger waren für Trenk der Schlüssel zum Erfolg: "Wir haben mit amerikanischen Trainingsprogrammen gearbeitet." Limburger, der nicht nur Trenks neuer Trainer in Frankfurt, sondern auch Kadertrainer ist, brachte den Läufer durch härtere Zeitvorgaben auf längeren Trainingsstrecken dazu, im Wettkampf auf den letzten Metern noch Reserven abrufen zu können. Trenks großes Ziel im neuen Jahr ist die Teilnahme an der U20-Weltmeisterschaft. Mitte Juli möchte er nicht nur sein Abitur in der Tasche haben, sondern auch mit der 4x400-Meter-Staffel in Barcelona um Medaillen sprinten.
Von Veränderungen beim Nachwuchs berichtete Anja Wolf-Blanke. Sie erklärte den Vereinsvertretern die Internationalisierung der Bezeichnungen für die Altersklassen. Anstatt einer C, B oder A-Jugend gibt es künftig auch in der Leichtathletik die Einteilung in U-Klassen. Die geplanten Strukturänderungen in der Kinderleichtathletik stoßen laut der Präsidentin bei den meisten Vereinen auf Ablehnung und werden frühestens 2013 umgesetzt. Die Einteilung der Kinder in Mannschaften und die Bewertung ihrer Leistungen durch ein Punktesystem wurde auch beim Kreisleichtathletiktag kontrovers diskutiert. Kritiker des neuen Systems sehen die Einzelleistung, um die es in der Leichtathletik nun mal gehe, entwertet, wenn beispielsweise im Weitsprung nicht mehr die erzielte Weite gemessen wird, sondern nur noch Punkte für das Springen in Zonen vergeben werden.

Außerdem brachte Wolf-Blanke ein weiteres Problem zur Sprache. "Zum Problem Kampfrichter- oder Vorstandsnachwuchs sage ich nur: Es gibt sie." Mit diesem Appell machte die HLV-Präsidentin den Vereinen Mut, sich um ehrenamtliche Mitarbeiter zu bemühen und einfach anzufragen. Anja Wolf-Blanke: "In den seltensten Fällen gibt es eine klare Absage." awo (awo)
FM