LG Bad Soden / Neuenhain

Leichtathletik

Kreisstadtlauf 2005

Artikel aus dem Höchster Kreisblatt vom 05.05.2005:

Frankfurt/Hofheim (fnp) Mehr als 1600 Läufer haben am Donnerstag beim siebten Lauf des Höchster Kreisblatts von Hofheim nach Frankfurt-Höchst teilgenommen. Sie alle liefen für die Stiftung LEBERECHT, die behinderten Kindern hilft. Schauen Sie rein, wer dabei war. Uwe Herrmann von der LG Bad Soden/Neuenhain kam als Schnellster durchs Ziel.


Neben den Läufern ist Leberecht der große Sieger

Höchst. Als Klaus Hellmich, Geschäftsstellenleiter des Höchster Kreisblatts, die Siegerzeit von Handbiker Uwe Herrmann verkündete, ging zunächst ein respektvolles Raunen durch die Menge, das dann in tosenden Applaus umschwenkte. Wie im vergangenen Jahr konnte Herrmann seinen Streckenrekord erneut verbessern. Diesmal kam er – eine Sekunde schneller als im Vorjahr – in 23:11 Minuten ins Ziel. Kaum weniger Ovationen erhielten die anderen Sieger des Kreisstadt-Laufs von den zahlreichen Zuschauern. Nach dem Lauf blieben die Teilnehmer mit ihren Familien und Freunden noch auf der Terrasse am Schloss und genossen die tolle Stimmung. Angeheizt wurde das Ganze von der Mike-Melcher-Band.
Die Preise für die schnellsten Läufer übergaben Michael Trawitzki, Marketing-Leiter der Volksbank Main-Taunus, und Michael Tokarski, Einkaufsleiter der Rewe-Gruppe. Tokarski lobte die Veranstaltung und forderte alle Anwesenden auf, weiter fleißig am HK-Lauf teilzunehmen: «Hoffentlich werden hier irgendwann 5000 Leute laufen.» Trawitzki wies zunächst auf die gute Zusammenarbeit der Hauptsponsoren und des Höchster Kreisblattes («aller guten Dinge sind drei») hin, dann entschuldigte er sich scherzhaft, dass er «wegen Trainingsrückstands» nicht selbst teilnehmen konnte.
Neben den Sponsoren bedankte sich Hellmich auch bei den über 150 freiwilligen Helfern, die das Event erst ermöglichen. Zwar konnte der Starterrekord aus dem Vorjahr nicht gebrochen werden. Mit knapp 1500 Läufern wurde aber wieder ein Topwert erzielt. Besonders stolz war der Organisator, als er verkündete, dass nach dem siebten HK-Lauf insgesamt weit über 100 000 Euro auf das Konto der Leberecht-Stiftung eingegangen sind.
Im vergangenen Jahr wurden sieben Versuche benötigt, den Reisegutschein unter den Teilnehmern zu verlosen. Diesmal klappte es beim ersten Mal. Es gewann der Schwalbacher Gerhard Frank, der für den OSC Hoechst startet. (cn)

Herrmann hofft auf Konkurrenz

Höchst. Er war wieder der Schnellste. Mit 23 Minuten und 11 Sekunden verbesserte Handbiker Uwe Herrmann seinen erst im Vorjahr aufgestellten Streckenrekord um eine Sekunde und war knapp zehn Minuten vor den ersten Läufern im Ziel. Das etwas kühlere Wetter während des Rennens kam dem Allergiker zu Gute: «Für mich als Pollenfreak war das besser. Störend war nur der Wind im Industriepark. Ich bin sehr zufrieden.» Bedauerlich war, dass Herrmann wieder alleine fahren musste. «Es ist schade. Ich kann sie aber nicht zu Hause abholen. Es ist eigentlich eine gute Chance, sich zu präsentieren» sagte Herrmann, der sich über die Teilnahme anderer Handbiker in den kommenden Jahren freuen würde. (cn)


7. Kreisstadt-Lauf spannend: Kibet vor 1477 Konkurrenten

Hofheim/Höchst. Dass Collins Kibet gestern den Kreisstadt-Lauf des Höchster Kreisblattes gewann, war mehr oder weniger ein Zufall. Eigentlich wollte der Kenianer mit Landsmann Edwin Kibowen nach den zehn Kilometern von Hofheim nach Höchst gemeinsam über die Ziellinie laufen, doch waren die Afrikaner mit der Streckenführung nicht genau vertraut und dementsprechend etwas verdutzt, als das Rennen nach dem kurzen Anstieg zum Schlossplatz beendet war. Zu diesem Zeitpunkt, nach 33:30 Minuten, befand sich der erst 17 Jahre alte Kibet eine Sekunde vor dem sieben Jahre älteren Kibowen. Der Cousin des ehemaligen 3000-Meter-Hindernis-Weltmeisters Moses Kiptanui wiederum lag gerade einmal eine Sekunde – und das ist die erste Überraschung – vor dem Mainzer Stefan Groß (LSG Schmelz-Hüttersdorf), der seinen dritten Platz aus dem vergangenen Jahr wiederholen konnte.
Es gab jedoch beim beliebten Volkslauf, der unter optimalen Bedingungen stattfand – für die schnellsten der fast 1500 Teilnehmer war der Himmel bei angenehmen Temperaturen noch bedeckt – auch gleich mehrere klare Sieger. Die Stiftung Leberecht des Höchster Kreisblattes, die geistig und körperlich behinderte Kinder und Jugendliche unterstützt, hat alleine durch die Startgebühren schon mehr als 13 000 Euro eingenommen. Handbiker Uwe Herrmann aus Sulzbach verbesserte seine Bestzeit um eine Sekunde auf 23:11 Minuten und war natürlich der schnellste Starter. Zudem gab es bei den Frauen einen klaren Erfolg: Martina Maul vom Offenbacher LC lief nach 38:12 Minuten und damit 46 Sekunden vor Renata Baum (LG Neu-Isenburg) ins Ziel.
Zu den Gewinnern zählten auch die zahlreichen Zuschauer am Streckenrand in Hofheim, Zeilsheim oder Höchst, die Zeuge des spannendsten der bisher sieben Kreisstadt-Läufe wurden. Nachdem der auf dem ersten Kilometer führende Michael Lepper (Ironman-Team Unterliederbach) eingeholt worden war, führte bis zur Unterführung am Tor Nord des Industrieparkes (kurz vor Kilometer acht) ein Quintett das Feld an. Darunter befand sich neben den beiden Kenianern Groß und dem früheren Sieger Alexander Hempel (Fila Team) auch – und das ist die zweite Überraschung – Main-Taunus-Läufer Rainer Kühn. Der Starter der LG Stadt Hattersheim, der sich eigentlich auf den Triathlon spezialisiert hat, befindet sich mit 45 Jahren in einer geradezu bestechenden Form. Dazu profitierte der spätere Fünfte aber auch vom relativ gemächlichen Tempo der Spitzengruppe, dem zweitlangsamsten der Kreisstadt-Lauf-Geschichte.
Das Quintett gab im Übrigen ein interessantes Bild ab. Vornweg lief zumeist Groß, der wirklich ein Schlaks ist, schräg versetzt, manchmal unorthodox auf Gehwegen und Bordsteinen, anstatt die breite Straße zu nutzen. Knapp dahinter bewegten sich die Kenianer nebeneinander beinahe synchron und mit einer gewissen Leichtigkeit, gefolgt von den kraftvollen Athleten Hempel und Kühn in dessen Windschatten. Unmittelbar nach der Verpflegungsstelle im Industriepark zogen jedoch zunächst Groß und dann Kibet und Kibowen das Tempo an. Sehr zur Enttäuschung des einmal sogar hinterher rufenden dreifachen Kreisstadt-Lauf-Siegers Hempel, der die Afrikaner mitgebracht hatte und so lange wie möglich mit ihnen laufen wollte.
Die Kenianer mussten jedoch zusehen, dass sie Groß abschüttelten, der im vergangenen Jahr die erste Hälfte des Kreisstadt-Laufes dominiert hatte. Der Mainzer hielt bis wenige hundert Meter vor dem Schlossplatz trotz einer rasanten Zeit von 2:50 Minuten auf dem letzten Kilometer Anschluss, fiel dann etwas zurück. Fast wäre Groß aber wieder herangekommen: Das eifrige Spitzen-Duo musste vor der Abschlusssteigung abstoppen und wäre da beinahe am Ziel vorbeigelaufen. (rem)

Hempel konnte nicht mit seinen Gästen mithalten

Höchst. Der Kreisstadt-Lauf stand wie schon im vergangenen Jahr ganz im Zeichen der Läufernation Kenia. Paul Kiptanui, der überlegener Sieger 2004, hatte von seinem mit 250 Euro dotierten Einkaufs-Gutschein für «Wolf’s Running World» in Mainz-Bretzenheim ein Lauf-Equipment für Talent Collins Kibet und Trainingspartner Edwin Kibowen besorgt – da standen die beiden ein Jahr später in der Pflicht.
«Ich habe die beiden wie Paul im letzten Jahr eingeladen. Sie können bei mir wohnen und sich auf den Volksläufen hier ein bisschen Geld verdienen», erzählte Alexander Hempel, der nach seinem Bänderriss, der ihn zu einer über halbjährigen Pause gezwungen hatte, mit seinen afrikanischen Gästen nicht mithalten konnte. «Ich habe eigentlich gedacht, wir können einen schönen Dreier im Ziel machen», sagte Hempel, jedoch liefen ihm die Kenianer nach acht Kilometern weg, als sie mit Stefan Groß das Tempo forcierten. «Wir waren nicht besonders schnell unterwegs», gab Edwin Kibowen zu, der von der «schönen Strecke» begeistert war, wenn auch der Zielleinlauf «etwas kompliziert» sei. Bei den deutschen Volksläufen müssten er und sein Kamerad sich erst daran gewöhnen, dass es keinen «Pacemaker» gebe, der die Geschwindigkeit für die Spitzengruppe hochhält. «Hier läuft jeder nur auf Ergebnis», weiß Kibowen inzwischen. Was der bescheidene 24-Jährige in fließendem Englisch nicht erwähnte, ergänzte Hempel: Die beiden Afrikaner seien einen Tag zuvor beim Sonsbecker Brunnenlauf eine 29er-Zeit gelaufen und erst nachts aus der 270 Kilometer entfernten Stadt am Niederrhein zurückgekehrt.
Wenn Stefan Groß das gewusst hätte, hätte er sich nicht über das augenscheinliche «Bummeltempo» auf den ersten acht Kilometer gewundert. «Hinten raus bin ich leider nicht so spurtstark», sagte der Drittplatzierte, für den lange Zeit sogar ein Sieg im Bereich des Möglichen schien. Seinen unorthodoxen Laufstil, weit neben den anderen eigene Wege zu gehen, erklärte Groß damit, ungern seinen Konkurrenten Windschatten spenden zu wollen. Darüber zeigte sich in der Spitzengruppe zumindest der spätere Fünftplatzierte sehr verwundert. «Ich dachte erst, der ist gar kein Läufer, gehört zum Organisationsteam und läuft zum Spaß nur nebenher ein bisschen mit», witzelte der Hattersheimer Rainer Kühn. (rem)

Ein dickes Lob für die „Hasen“

Hofheim. Alles, die es ausprobiert hatten, waren sich einig: Die Chance, sich in seiner Zeit an geübten Läufern zu orientieren, war eine prima Sache. Dr. Peter Eckes, Martina Franke, Rolf Bär und Alexander Jüngst heimsten viel Lob ein für ihr Engagement und die Art und Weise, wie sie fast jeden ihrer Schützlinge in der gewünschten Zeit ins Ziel brachten – und hatten ihren Spaß an der Sache. Bemerkenswert, schließlich haben sie dafür ihre eigenen Ambitionen zurückgestellt und sich mit weniger guten Zeiten als für sie üblicherweise in den Bestenlisten notiert werden, zufrieden gegeben. Die Begeisterung ihrer Mitläufer war der Lohn. Martina Franke und Rolf Bär konnten von der Strecke offenbar gar nicht genug bekommen und trabten einträchtig von Höchst wieder zurück nach Hofheim – wie übrigens etliche Läufer.

Beim Lieblingsrennen läuft Rainer Kühn stark

Höchst. Rainer Kühn war freudig überrascht. «Eine 34er-Zeit trotz des Gegenwindes», sagte der beste Main-Taunus-Starter, «das stellt mich auf meine alten Tage sehr zufrieden». Der Läufer der LG Stadt Hattersheim schrammte mit 34:42 Minuten nur um 15 Sekunden an seiner Bestzeit beim Kreisstadt-Lauf aus dem Jahr 2000 vorbei. Damals war Kühn ebenfalls Fünfter geworden. Dieses Mal bewies er, dass auch mit 45 Jahren noch erhebliche Leistungssteigerungen möglich sind.
Das überrascht, weil der Hattersheimer seit einiger Zeit noch zwei weitere Sportarten trainiert. Neben dem Laufen widmet er sich auch dem Schwimmen und Radfahren, um als Triathlet für den MTV Kronberg in der zweiten Hessenliga zu starten. Besonders motiviert sei er aber noch bei Volksläufen, die in der Nähe seiner Heimatstadt stattfinden. «Zudem gehört der Kreisstadt-Lauf zu meinen Lieblingsrennen», erzählte Kühn.
Im Nachhinein ärgerte sich der Hattersheimer ein wenig, bei der Verpflegungsstelle im Industriepark Wasser zu sich genommen zu haben. Das kostete Zeit und den Windschatten von Alexander Hempel. Der habe ihn ganz schön mitgezogen und zudem durch Anweisungen noch das Tempo der befreundeten Kenianer gedrosselt. «Sonst wäre ich wohl nicht nur weiter hinten rumgegurkt, sondern hätte auch eine schlechtere Zeit gehabt», meinte Kühn. So glückte ihm die Revanche für das vergangene Jahr. Damals hatte Frank Wiegand von «Passtschon 98» vier Sekunden vor ihm gelegen. Dieses Mal gelang es Kühn, seinen sechstplatzierten Trainingspartner um 14 Sekunden zu distanzieren. (rem)

Das Meistertrio konnte nicht starten

Höchst. Vor zwei Wochen sicherten sich Herbert Gulla, Peter Bayer und Marko Vucetic in Gießen die Hessenmeisterschaft der Altersklasse M 60 im Halbmarathon (21,1 km). Gulla und Bayer waren auch beim Kreisstadt-Lauf wieder vertreten, Vucetic konnte die beiden wegen einer Verletzung nur im Ziel empfangen. «Die Temperaturen waren ein Vorteil. Allerdings war der Wind ein Nachteil. Aus Richtung Osten kam Gegenwind. Auch von Hofheim nach Zeilsheim hatten wir Gegenwind», verriet Herbert Gulla nach dem Lauf.