5 Disziplinen, 7 x auf dem Podest in Venedig
Vom 5.9 - 15.9. fanden in Venedig die Europäischen Leichtathletik SeniorenMeisterschaften statt. Unter den gemeldeten 4926 Europäern kämpften auch 533
deutsche Teilnehmer um die begehrten Titel.
Von der LG BSN war die W65 Seniorin Margret Göttnauer ebenfalls auf Medaillen-
jagd. Viele Hoffnungen machte sie sich eigentlich nicht, da ihre Konkurrentinnen
dieses Mal extrem stark waren und jährlich jüngere Athletinnen in ihre Alters-
klasse hineinkommen. Allerdings kamen auch viele Athleten nicht mit der schwül-
warmen Hitze zurecht und das meist ohne Schatten in den Arenen. Das spiegelte
sich teilweise auch in den erzielten Leistungen wider.
Den ersten Start hatte Margret am 7.9. in Eraclea, etwa 20km vom Hauptstadion
in Lido di Jesolo entfernt. Hier war auch ihr Hotel gebucht. Los ging es mit
einem 1500m Lauf, bei dem sie erst führte, dann aber dem fulminanten Antritt
ihrer Lauffreundin Gerlinde Kolesa aus Ingolstadt kein Paroli bieten konnte, die
in einer Super Zeit von 5:53,30 min. Europameisterin wurde. Aber Margret hielt
ihren Vizemeistertitel fest mit 6:09,01 min. Dritte wurde Elfriede Ganter in
6:15,65 min. Es war vermutlich das einzige deutsche Triple für den DLV. Jedenfalls ein schöner Auftakt.
Am 8.9. war recht frühzeitig der Start im 39km entfernten Caorle, das heißt, ohne Frühstück und 45 Minuten fahren. Dann Start um 9.00 Uhr bei Gewitterregen zum 4km Crosslauf.
Zum Laufen war es angenehm, da nicht mehr schwülwarm und die Kleidung war sowie-
so regennaß. Irgendwie hatte Margret 2 unbekannte starke Läuferinnen nicht im
Blickfeld, die wohl in vorderster Reihe standen. An die 2., eine Britin ist sie
bis auf eine Sekunde herangekommen und hat mit 17:07 min. den 3. Platz erlaufen,
aber mit den nachfolgenden deutschen Damen Kolesa und Ganter die Goldmedaille
in der Mannschaftswertung in 51:46 Min. erkämpft. Rechtzeitig vor den gewal-
tigen Wolkenbrüchen mit Überschwemmungen ging der Wettkampf zu Ende. Weniger
schön waren dann die langen Wartezeiten mit über 5 Stunden zur Siegerehrung.
Durch die fortdauernden Wolkenbrüche war es unangenehm kalt, Essen gab es auch
nur spärlich und auf den Straßen stand das Wasser bis 25cm hoch.
Den 10000m Lauf für den 9.9. hatte sie daraufhin sicherheitshalber abgesagt,
da sie sich nicht besonders wohl fühlte, obwohl die Chance zu Silber oder Gold recht hoch war.
Vier Tage später am 13.9. wieder in Eraclea, stand der 5000m Lauf an. Gewarnt
durch den Crosslauf und die Ergebnisse im 10000m Lauf gab es nur eine Taktik.
Loslaufen was das Zeug hält und Abstand gewinnen, soviel es nur geht. Der Plan
ging auf. Runde um Runde vergrößerte sie die Distanz, hielt das Tempo durch
bis sie am Ende mit ca. 50 m Abstand in einer Zeit von 22:15,56min. das Ziel als
Europameisterin erreichte.
Am 14.9 mußte sie notgedrungen in Lido di Jesolo bei der 4x 100m Staffel ein-
springen, da nur eine W65 Staffel-Läuferin verfügbar war. 100m Läufe sind nicht
ihre Disziplin, aber wenn halt Not am Mann ist und manche Starterin wenigstens
eine Medaille bei der EM ergattern möchte, muß es halt irgendwie gehen. Staffel-
stabübergabe muß ja auch geübt werden. Immerhin wurde hier mit Ertl, Ganter,
Göttnauer und Nittel (von der W70) die Silbermedaille in 1:17,34 min. mühsam erlaufen. Die Zeit sagt alles. Abends wurde man dann mit einer Flugshow über dem Mittelmeer erfreut.
15.9. letzter Tag in Lido di Jesolo mit dem Halbmarathon in großer Hitze ab 9.30
Uhr. Wieder nüchtern, da ohne Frühstück. Wer an der Strecke stand, konnte in die angestrengten Gesichter schauen. Von 465 Startern kamen 45 nicht ins Ziel. Margret erkämpfte sich in der Zeit von 1:46,32 std. den 3. Platz. Zusammen mit Elfriede Ganter und Lilo Hartenberger kam die Goldmedaille in der Mannschaftswertung in 5:38,52 Std.hinzu. Es waren anstrengende 2 Wochen; die Ergebnisse sprechen für die LG Trainer und deren Arbeit. Auch die Lauf-kameraden haben großen Anteil daran.
Herzlichen Dank dafür
WG