LG Bad Soden / Neuenhain

Leichtathletik

Saisonauftakt bei Kälte und Regen in Allendorf, Wehrheim und Erbach

Leichtathletik Ende April – das können die ersten Wettkämpfe der neuen Freiluftsaison bei großer Hitze sein, das kann aber auch bedeuten, bei Regen, Kälte, ja sogar Hagel und Graupel zu laufen, zu springen und zu werfen.
Am vergangenen Wochenende (23./24.4.) waren die Athletinnen und Athleten der LG BSN gleich sämtlichen Widrigkeiten der letzten Kategorie ausgesetzt. Allendorf (Eder), Wehrheim und Erbach im Odenwald hießen die Stätten der Wettkämpfe, die aber vor allem Kämpfe gegen die Naturerscheinungen waren – Leichtathletik ist nun einmal eine Freiluftsportart.

W 30 Mannschaft beeindruckt bei Senioren-Team DM-Vorkampf in Allendorf

Den Anfang machten am Sonnabend unsere W 30-Damen, die sich für den Endkampf der Deutschen Team-Meisterschaft der Seniorinnen (DMM Gruppe 1) Anfang September in Essen qualifizieren wollten. Ob das gelingen wird, ist noch nicht sicher, denn es qualifizieren sich bundesweit die 6 Mannschaften, die in den Vorkämpfen die meisten Punkte erzielt haben. Der Wettbewerb besteht aus 6 Einzeldisziplinen und der 4x100m Staffel. Bei den Einzeldisziplinen (100m, 800m, Hoch, Weit, Kugel, Diskus), werden jeweils bis zu 2 Athletinnen pro Verein gewertet. Die Leistungen werden dann mit der Mehrkampftabelle in Punkten umgerechnet. Die LG BSN reiste mit Anne Reuschenbach, Sabine Müller, Sarah Schraub, Vanessa Lemence, Brigitte Lemence und Irene Bell nach Nordhessen. Irene sprang sehr kurzfristig für die verletzte Nora Berti ein (Anne konnte sie am Freitag überzeugen), obwohl sie selbst gerade erst eine dreiwöchige Bronchitis hinter sich hatte. Bei Temperaturen um 6° 800m zu laufen, das war toller Mannschaftsgeist und rettete 400 Punkte, die sonst verloren gewesen wären.
Insgesamt holte die Truppe dann 6092 Pkt. Bedenkt man, dass der deutsche Titel im vergangenen Jahr mit 6400 Punkte wegging, man mit 6011 Vizemeister werden konnte und die Damen durchaus noch mal – mit mehr Training, besserem Wetter und überhaupt - rd. 500 Punkte drauflegen können, ja, dann darf schon von einer Medaille geträumt werden. Trotz des miesen Wetters war die Stimmung jedenfalls ziemlich gut und die Motivation erst recht. Das ist der Stoff, aus dem die genannten Träume dann gedeihen.

Bei den Einzelergebnissen überraschte Sarah Schraub, die die 100m in großartigen 12,31 lief. Mit 2,1 m/sec wehte der Wind allerdings knapp über der Zulässigkeitsgrenze, so dass die Zeit nicht bestenlistenreif ist. Sarah würde sonst Platz 10 der ewigen Bestenliste einnehmen. Auch die 11,48 und die 35,04 der deutschen W 35-Winterwurfmeisterin (Diskus) Anne Reuschenbach im Kugelstoß bzw. Diskuswurf können sich zu diesem frühen Saisonzeitpunkt u d angesichts der widrigen Bedingungen durchaus sehen lassen. Die Sabine Müller hatte Probleme mit einer Achillessehen und verzichtete daher auf die 100m. Auch hier ist noch etwas Luft für mehr Punkte vorhanden.

m U 16 Staffel mit gutem Saisoneinstieg bei Bahneröffnung in Wehrheim

Eine Woche vor der Bad Sodener Bahneröffnung am Sauerborn wollte Trainer Jochen Dittombée mit seinen Jungs von der U 16 4x100m Staffel schon mal die Wechsel trainieren. Fast hätte das Taunus-Winterwetter die Staffel zum Platzen gebracht – bis kurz vor dem Start verzeichnete die Wetterlage Schneefall und Hagel. Leo Kohlhepp, Vincent Pruy, Luis Lange und Johannes Reiter, die schon im Winter in der Halle mit einer hessischen Vizemeisterschaft für Furore sorgten und über Ostern im italienischen Trainingslager weitere Grundlagen gelegt hatten, lieferten saubere Wechsel ab und holten sich in 48,65 den Tagessieg. Für den Saisonbeginn und angesichts des Wetters ein toller Einstand - der Trainer war sehr zufrieden Die Quali für die Deutschen Meisterschaften (47,50) scheint durchaus machbar, ebenso wie eine gute Platzierung bei den Hessenmeisterschaften. Der größte Feind der Sprintstaffeln sind die Wechsel – auch insofern war der Anfang verheißungsvoll.

Margret Göttnauer und Klaus Wagner Hessenmeisster über 10.000m in Erbach

Eine Dreiviertelstunde lang bei Eiseskälte und Regen um die Bahn zu laufen – für 10.000m muss man 25 mal die Stadionrunde absolvieren – es gibt Schöneres an einem Sonntagnachmittag. Selbst auf der Tribüne kamen die Zuschauer ins Bibbern und Glühwein gab es leider keinen. Kein Wunder, dass von der LG BSN nur
Margret Göttnauer (W 60) und Klaus Wagner (M 70) Hessenmeister werden wollten. Und beide, die Ältesten im gesamten Feld, wurden es in ihren Altersklassen dann auch, Margret sogar mit neuer persönlicher Bestzeit (45:25,98) und Klaus (42:55,10; nur rd. 10 sek langsamer als im Vorjahr - 42:44,46), obwohl er erst vor 2 Wochen einen harten Marathonlauf durchgestanden hatte. Aber solche Härte ist natürlich eine gute Grundlage, um den Widrigkeiten des Wetters bei solchen Prüfungen zu trotzen.

FM