LG Bad Soden / Neuenhain

Leichtathletik

Silke Dittombée stellt Kreisrekord bei DM in Nürnberg ein

Teilnahmen an Deutschen Meisterschaften sind für einen kleinen Verein wie die LG BSN immer noch richtige Höhepunkte, sind doch die Qualifikationshürden meistens sehr, sehr hoch. Silke Dittombée, das Sprint-Aushängeschild der LG, nahm am Wochenende (24.-26.7.) in Nürnberg insgesamt zum fünften Mal an den nationalen Titelkämpfen teil. Für die Mädchen der 4x400m Staffel der U 20 war es bis auf Natascha Seifert das erste Mal.
Das Nürnberger Stadion hatte gute Temperaturen zu bieten, 25000 Zuschauer feuerten die AthletInnen an, nur sehr heftige Sturmböen vereitelten am Samstag noch bessere Ergebnisse aller Teilnehmer.

Silke Dittombée machte bei ihrem letzten großen Rennen dieser Saison alles richtig. Leider wehte auch bei ihrem 400m-Vorlauf der Wind sehr heftig. "Ich bin noch nie bei einem 400m Rennen rund 300m gegen den Wind gelaufen", so die erfahrene Sprinterin. Doch die Windfähnchen bestätigten dies und zeigten wie bremsend sich die Verwirbelungen des Sturms im Stadion auf die Läufe auswirkten.
Silke wollte bei ihrem Saisonhöhepunkt unbedingt Bestzeit laufen. Auf den ersten 200m ließ sie sich nur wenig von den schnellsten Läuferinnen abschütteln und zeigte ein ausdauerndes Finish. Am Ende stellte sie trotz des Gegenwindes ihren eigenen Kreisrekord in 55,46 sec ein. Damit kam sie in ihrem Vorlauf sogar auf Platz 5 und war als 13. beste Läuferin in der Gesamtwertung sehr glücklich mit Zeit und Ergebnis. Der Abschluss der Saison war damit gelungen.
Bei den 200m am Sonntag hatte sie nach einem guten Start auf Bahn zwei der engen Kurve mit der hohen Geschwindigkeit und hatte einen Wackler, der wertvolle Zeit kostete (25,28). Doch das trübte ihre gute Laune nicht.

Für Naomi Heidrich, Victoria Bruckert, Helena Broj und Natascha Seifert war es schon ein Riesenerfolg, sich überhaupt für Nürnberg qualifiziert zu haben. Als einzige kannte Natascha Seifert die Atmosphäre – sie war schon 2012 in Wattenscheid dabei. Angesichts der Großstadtkonkurrenz aus Berlin, Düsseldorf, München oder Köln hingen die Trauben natürlich sehr hoch, letztlich zu hoch, so dass es nicht zur Endlaufteilnahme langte. Das Quartett war natürlich von der großen Kulisse beindruckt, genoss aber auch die Atmosphäre. Alle vier liefen ihr Tempo und hielten es auf der Stadionrunde gut durch. Der böige Gegenwind und die Herausforderungen der Wechsel (mit 14 Personen gleichzeitig auf der Laufbahn) kosteten Zeit und so blieben sie mit 4:10,59 am Ende knapp über ihrer Bestzeit. Trotzdem sind sie dann glücklich den ganzen Tag im und rund ums Stadion herumgelaufen.
„Es war ein unvergessliches Erlebnis und wir können es alle noch nicht ganz glauben“, so die Mädchen. Zu ihnen gehörten auch Paula Wendt und Vivien Wagner, die beiden Reserveläuferinnen, die eine ganz wichtige Funktion hatten. Sie müssen sich immer für den Ernstfall bereithalten, denn fällt eine Läuferin kurzfristig wegen einer Verletzung aus, platzt die Staffel, wenn keine Reserven da sind.

Auch sonst waren die Läuferinnen nicht alleine. Ein Großteil der Eltern war angereist, dazu noch Physiotherapeut Michael Lierke und natürlich die Trainer, Sabine und Christian Müller sowie Jochen Dittombée. Mit vielen positiven Eindrücke, zusätzlicher Motivation und neuen Zielen für das nächste Jahr fuhren sie wieder nach Hause. Denn ihre diesjährige Laufzeit gilt bereits als Normerfüllung für die DM 2016 in Kassel, wo die Mädels bis auf Natascha auch noch startberechtigt sind und gerne noch schneller laufen wollen.

FM