LG Bad Soden / Neuenhain

Leichtathletik

Bericht zum Renntsteig (Halb-)Marathon

07. Mai 2010:

Nach einer gemütlichen Anreise am Vormittag beziehen wir (Anja und André Winkler, Sebastian Storz) unser komfortables Appartement im Chalet Sonnenhang in Oberhof. Diese Übernachtung konnten wir dank eines wirklich guten Zufalls noch am Vorabend „last minute“ buchen. Plan B rettete uns damit vor einer kalten nassen Nacht im Zelt in Schmiedefeld – unser ursprünglicher Plan. Eine Runde selbst gekochte Pasta ließ uns in diesem Jahr auf die obligatorische „Kloß-Party“ verzichten. Der Schlaf ereilte uns recht bald und keinerlei Aufregung störte diesen, dabei sollte es doch Anjas erster Rennsteig-Marathon werden. Bisher lief sie dreimal den Halbmarathon und war immer sehr begeistert, nur vor dem Marathon mit seinen ca. 660 Höhenmetern hatte sie bisher zu großen Respekt. Nach ihrer gelungenen Langdistanz in 2009 war sie aber nun mutig genug, um die 43,5 km in Angriff zu nehmen…

08. Mai 2010:

Drei weitere LGŽler (Ulla Roer, Alfred Markowetz und Melanie Noll), die sich am Vorabend in Zella-Mehlis einquartiert hatten, begeben sich auf den Weg nach Oberhof, um bei frostigen Temperaturen und dickem Nebel beim 38. GutsMuths-Rennsteiglauf Europas größtem Crosslauf auf dem „Rennsteig“ genannten Höhenweg des Thüringer Waldes – die Halbmarathon-Distanz zu bewältigen.

Aufgeweckt durch das Warnsignal im Auto auf der Fahrt zum Startort morgens um 06:45h draußen herrschten Temperaturen von unter 3 °C und dickster Nebel kämpften sich die drei noch nicht ganz wachen Läufer in Richtung Oberhof, um zusammen mit einer Horde verrückter Läufer die schmalen Trails, welche über Stock und Stein sowie zahlreiche Wurzeln führten, zu erkunden. Die dabei zurückgelegten Höhenmeter insgesamt 282 m – (höchster Punkt: Plänckner Aussicht mit 973 m ü NN / tiefster Punkt: Am Schrank mit 710 m ü NN) rückten aufgrund der reizvollen Landschaft in den Hintergrund und schöne Aussichtspunkte spornten darüber hinaus an, zügig die kleinen Hügel zu erklimmen.

Alfred vornweg, gefolgt von Ulla und Mel, die sich mehr oder weniger gemeinsam immer in Sichtweite bis zum letzten Getränkestopp bei km 15,7 ihren Weg durch die Menschenmassen bahnten. Mel als großer Fan von Cross-Strecken und von daher voll in ihrem Element, überholte mal links mal rechts abseits der Wege und verhalf damit ihrer Trainingspartnerin Ulla zu einem etwas leichteren Durchkommen. Ab km 15,7 musste sich Ulla jedoch alleine durchboxen, da Mel zu früh ihr Pulver verschossen hatte und Ulla zudem in Hochform auflief.

Ab km 18 versüßten ein paar vereinzelte zarte Sonnenstrahlen, die sich im grauen Dunst verirrt zu haben schienen, die letzten harten Meter und im Ziel nahm ein sichtlich überraschter Alfred die beiden Damen in Empfang, man(n) hatte sie – Ulla und Mel noch nicht erwartet.

Leider wurde das Wetter nicht wirklich besser und auch die Sonne trat ihren Rückzug an, sodass man sich bei Kaffee und Kuchen im Zelt ein wenig aufwärmen musste. So viel Kaffee und Tee konnten die drei jedoch gar nicht zu sich nehmen, um mit klammer Kleidung bei den kühlen Temperaturen entspannt auf die später eintreffenden Marathonies zu warten. Wir hoffen an dieser Stelle auf Euer Verständnis für das fehlende Jubeln und Anfeuern auf den letzten Metern vor dem Ziel.

Alles in allem war es ein tolles Event – wenn auch ein sehr überlaufenes. Mel wird in Kürze noch einmal wiederkommen, dann allerdings in Begleitung von ihrem Steppenwolf.

Während unsere drei Kameraden Ihr Ziel nach 21,1km in Schmiedefeld erreichten, passierten wir, Anja und André nach dem 9 Uhr Start in Neuhaus etwa unseren fünften Kilometer. In einem fast exakten 6er Schnitt verflogen die ersten 20 Kilometer, dann ließ Anja ein wenig ab und sollte André erst im Ziel wiedersehen. Bei ca. Kilometer 25 gab es ein klitzekleines Tief, danach lief es aber wieder wie am Schnürchen und der Gedanke an das Schwarzbier bei Verpflegungsstelle km 37,8 wirkte wahre Wunder und alle Läufer ringsum lechzten gerade danach. Von einem halben Becher Bier beflügelt und dem Gedanken, endlich den Marathon am Rennsteig zu finishen, rauschte Anja gen Schmiedefeld. Ein wirklich großes Glücksgefühl begleitete sie auf den letzen drei Kilometern und jubelnd durchquerte sie den Zielkanal. Zu ihrer zweiten Freude war André gute 10 Minuten vor ihr wohlbehalten eingetroffen. Nach Duschen und Zielbier galt es noch, mit dem Bus zurück nach Neuhaus, das Auto abzuholen. Den grandiosen Tag beendeten wir im ortsbekannten „Vergißmeinnicht“ in Oberhof mit einer leckern Portion frischen Spargel.

Wir kommen wieder !!! Mel & Winklerova

Hier die Ergebnisse der drei Halbmarathonies:

Alfred M.: 01:46:34 (Gesamtplatz 883, in seiner AK 76.)
Ulla R.: 02:07:15 (Gesamtplatz 514, in ihrer AK 91.)
Melanie N.: 02:09:29 (Gesamtplatz 591, in ihrer AK 50.)

Ergebnisse Marathon:

Anndré W.: 04::33:29 (Gesamtplatz Männer1400, in seiner AK 161)
Anja W.: 04:43:34 (Gesamtplatz Frauen 196, in ihrer AK 31.)

sg